2002 Schloss Cappenberg
Die Exkursion 2002 fand am 18. September statt und führte zum Schloß Cappenberg. Die Cappenberger Anhöhe mit den Resten einer aus dem 8. Jahrhundert stammenden Dynastenburg, einem Stift/Kloster der Prämonstratenser aus dem 12. Jahrhundert und schließlich mit dem Schloß aus dem 17. Jahrhundert, in dem der bekannte Freiherr vom und zum Stein sein Lebensende verbrachte, ist eine "Geschichtsstation" besonderer Art.
Im Mittelpunkt der Besichtigung stand die Gestalt des im 12. Jahrhundert lebenden letzten Burggrafen Gottfried von Cappenberg, eines der mächtigsten Männer im damaligen Herzogtum Westfalen, dem wegen eines Vergehens die Reichsacht drohte und der, um dieser zu entgehen, aber auch zur Sühne für seine Tat, sein gesamtes Vermögen, insbesondere seinen Familiensitz, die Burg Cappenberg, dem Orden der Prämonstratenser vermachte. Nicht allein dies, Gottfried und seine Familienmitglieder traten selbst dem Orden bei und engagierten sich für diesen, was noch zu seinen Lebzeiten zu zahlreichen Neugründungen in Osteuropa führte.
Die Zeugen dieser Zeit: die Stiftskirche, die in ihren strengen Formen den Geist der Gründerzeit vermittelt, in Stein gehauene Bildnisse Gottfrieds und seines Bruders Otto, vor allem aber ein im deutschen Kulturraum einmaliges Schaustück, eine in Goldbronze gehaltene Büste Kaiser Barbarossas, dessen Taufpate Otto war.
Besondere Aufmerksamkeit erforderte ein als Abschluss in der Stiftskirche von dem aus Rhade stammenden Kantor Dr. Hans-Joachim Wensing gebotenes Orgelkonzert.